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Die Grossmann-Methode

Was bedeutet sich selbst rationalisieren und sich selbst optimieren im Sinne der Großmann-Methode? 

Mein Großvater, Dr. Gustav Großmann, verstand darunter, sein Leben vernünftig zu gestalten. Das heißt sich wo immer möglich von der eigenen Vernunft (ratio) leiten zu lassen und seine Zukunft und alle wichtigen Entscheidungen wohlüberlegt und planmäßig zu gestalten. Er hatte erkannt, dass die meisten Menschen unvernünftigerweise instinkt-getrieben anstelle von ihrer Vernunft geleitet sind. Man lässt sich gerne vom Tagesgeschäft und von vermeintlich dringend zu Erledigendem ablenken, anstatt sich über die eigenen Wünsche und Ziele für das Leben Klarheit zu verschaffen und diese voran zu stellen. 

Unter Anwendung des Darwinistischen Prinzips der Selbst- und der Arterhaltung fand er, dass der Mensch höchstmögliches und nachhaltiges Glück erfahren kann, wenn er danach strebt, seinen Mitmenschen einen möglichst hohen und wertvollen Nutzen zu bieten. Das Gegenteil von Nutzen bieten ist schädigen. Gustav Großmann war es von außerordentlicher Bedeutung, seinen sog. Wertfaktor zu ermitteln und zu beachten. Nur mit Hilfe eines wohldurchdachten Wertesystems kann es gelingen, Schaden von Nutzen zu unterscheiden und damit für sich selbst und für seine Mitmenschen Schädigungen zu vermeiden und drohende Schädigungen abzuwehren und Nutzen zu bieten

Aber es genügt freilich nicht, das Gute zu wollen, man muss es auch können. Deshalb hat die Steigerung des eigenen Könnens bei ihm zentrale Bedeutung. Eines der meistverkauften Bücher von Dr. Gustav Großmann ist “Die Welt der Könner”.  

Das beginnt mit einer Bestandsaufnahme der eigenen Fähigkeiten und Stärken.  Denn als Haupthindernis für  Leistungssteigerung erkannte er bei den meisten Menschen nicht einen Mangel an Begabung, sondern eine  unzureichenden Beurteilung und eine mangelhafte Ausschöpfung der eigenen Begabungen. 

Auf eine umfangreiche, alle wesentlichen Aspekte beleuchtende Selbstanalyse, die den ganzen Menschen – nicht nur das eigene Unternehmen oder den Beruf, sondern auch Gesundheit und Privatleben, Psyche und Herkunft – umfasst, folgt eine Analyse der gegenwärtigen Situation mit alle zuträglichen und beeinträchtigenden Elementen (Persönliche Situationsanalyse, abgekürzt PerSitAna). 

Der berufliche Bereich wird für Selbständige durch eine Situationsanalyse des Unternehmens (UnternehmensSitAna), welches sie führen, für Angestellte durch eine berufliche Situationsanalyse (BeSitAna), und für Schüler und Studenten durch eine schulische / universitäre Situationsanalyse (Schulsitana oder Unisitana)  beleuchtet.  

Aus der Zusammenschau beider Analysen zeichnen sich in der Regel Handlungsbedarf  auf verschiedenen Gebieten, aber vor allem auch neue Chancen und Alternativen neben einem üblichen „Weiterso“-Trott ab. 

Der methodisch Vorgehende findet auf diese Weise zu  neuen Ideen und Zielsetzungen im beruflichen und privaten Bereich und ordnet diese nach deren Priorität. Die neu entwickelten nahen und fernen Ziele werden allerdings mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit erreicht, weil sie auf den festen Pfeilern der persönlichen Stärken aufsetzen und weil die Zielerreichung planmäßig vorbereitet wird. 

Und zwar mit Hilfe von Wieplänen. Der Wieplan ist ein von Dr. Gustav Großmann entwickeltes “Denkzeug”, das den Großmann-Methodiker zum Einen dazu zwingt, sein jeweiliges Ziel und dessen Ausprägung so genau wie nötig zu beschreiben und zum Anderen, basierend auf Schopenhauers “Ueber die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde: eine philosophische Abhandlung” durch eine entsprechende Planung die Kausalität der Zielerreichung gedanklich vorwegzunehmen, entgegenstehende Risiken zu erkennen und zu managen und so das gewünschte Ergebnis zu sichern. 

Der letzte logische Schritt ist die Umsetzung der als sinnvoll und notwendig erkannten Schritte mithilfe der Zeitplanung. Man beginnt mit dem Entwurf eines Lebensziels und ordnet dessen Komponenten Periodenzielplänen zu. Diese setzen sich aus Jahresplänen zusammen, die wiederum aus Monatsplänen und aus Tagesplänen bestehen. Ein typischer Anwendungsfehler für GM-Anfänger ist, sich in einem Wirrwarr von Zeitplänen zu verheddern und zu verplanen. Das Gegenteil will Gustav Großmann, nämlich eine einfache, geordnete Zielstruktur, die es ermöglicht, die wichtigen Wünsche von den weniger wichtigen zu trennen und so das für den Großmann-Methodiker Wesentliche zu erreichen und gleichzeitig Freiräume für Kreativität und Lebensgenuss zu schaffen.